Vereinsausfahrt 2009

Leipzig - Nordhausen - Bielen - Sondershausen - Bad Frankenhausen
13./14. Juni 2009

Es war also wieder einmal soweit. Leider lag der Termin in diesem Jahr wohl etwas ungünstig, so dass eine ganze Reihe von Stamm-Mitfahrern der letzten Jahre nicht mitfahren konnten. Doch dass ließ natürlich diejenigen, die aktiv am Windhunderennen teilgenommen hatten, nicht Trübsal blasen.

Eine Neuheit gab es zur Ausfahrt 2009. Nicht nur die Vereinsmitglieder hatten neue Vereins-Poloshirts. Erstmals hatten auch alle mitfahrenden Nichtvereinsmitglieder (Freunde, Sponsoren, Förderer des WCV) einheitliche Poloshirts mit dem Aufdruck "Freunde des WCV". So konnten wir erstmals alle einheitlich auftreten. Es war schon ein imposanter Anblick, diese einheitlich gekleidete Menge zu sehen.

Ein Paar - die Familie Pfefferkorn - hatte es nicht ganz pünktlich zur Abfahrt geschafft. Glücklicherweise hatten sie vorgesorgt, um die fällige Strafe in Form von diversen nichtantialkoholischen Getränken begleichen zu können. Bereits vor der Abfahrt des Busses hatte Hagen diese Strafrunde bereits an alle ausgegeben. Doch unser Ziel, den frühesten Trinkzeitpunkt aller Zeiten (im letzten Jahr mit knapp fünf Minuten nach der Abfahrt aufgestellt) zu unterbieten, konnte leider nicht erreicht werden. Micha, unser Busfahrer redete und redete und redete - bis die Zeit weit überschritten war. Erst acht Minuten nach der Abfahrt - in Höhe des Zustiegspunktes der Familie Saupe in Mutzscheroda war es dann endlich soweit: Udo konnte die erste Runde der Ausfahrt 2009 zum Trinken freigeben.

Kurz vor unserem ersten Höhepunkt machten wir einen Abstecher an den künftigen Zwenkauer See. Dort gab es - Knorri sei Dank - die Reste unseres Frühlingsfestes (vereinsintern früher als Schlachtfest bezeichnet) in Form eines zünftigen Frühstückes. So gestärkt standen die Chancen gut, eventuelle weitere Trinkrunden unbeschadet zu überstehen.

Vom Zwenkauer See ging es dann zum ehemaligen Gasometer in Leipzig, dem heutigen Panometer. Dort gab es das mittlerweile dritte Monumental-Panorama-Gemälde des Künstlers Asisi mit dem Thema "AMAZONIEN" zu sehen. Ein wirklich faszinierender Anblick. Man konnte einen kompletten Tagesablauf vom Sonnenaufgang über den ganzen Tag, den Sonnenuntergang und die Nacht erleben - und das alles innerhalb einer knappen Viertelstunde. Waaahhnsinn! Auch der Film über das - wie man heute sagt - "Making Of" war beeindruckend. Zusammengesetzt hatte der Künstler (der übrigens an diesem Tag persönlich im Panometer anwesend war) das Gesamtpanorama aus insgesamt 36.000 Bildern, die er mit seinem Team innerhalb von drei Jahren im Amazonasgebiet aufgenommen hatte.

Vom Panometer ging's dann weiter in Richtung Nordhausen. Mit was verbindet der allgemeingebildete Ossi diese Stadt: Richtig, mit dem Nordhäuser Doppelkorn. Und wie hieß dann unser Ziel? Richtig. Es ging zur Führung und - noch wichtiger - zur Verkostung in die Museumsbrennerei. Doch auf dem weiten Weg dorthin machten wir noch einen Zwischenstopp für ein kleines Mittagessen aus der Bordküche unseres Reisebusses. So gestärkt waren wir  - das heißt die Frauen und Ingo und Micha - bereit, um den selbst gemachten Eierlikör von Silke und Sven zu verkosten.

In der Nordhäuser Brennerei stellten wir dann fest, dass neben uns noch eine zweite, wenn auch kleinere, Gruppe anwesend war. Daher gab es dann auch zwei Führerinnen. Eine sehr junge und eine im mehr mittleren Alter. Letztere übernahm dann freiwillig die Roten (nicht politisch, sondern wegen unserer roten Vereins-Poloshirts). Entweder wusste sie nicht, was sie damit tat oder sie wollte die jüngere vor dem Schicksal bewahren. Bei uns ging es mit Sicherheit nicht so lahm zu, wie in der anderen Gruppe, die - obwohl sie viel weniger Leute als unsere Gruppe waren - mit Sicherheit viel mehr Jahre zusammenbekommen haben. Aber unsere Führerin hatte es nicht leicht, sich gegen unseren karnevalistischen Humor durchzusetzen. Zur Hälfte der Führung versuchte sie es dann auch mit Bestechung, um uns ruhig zu stellen. Noch lange vor der eigentlichen Verkostung gab es für uns eine Sonderrunde Nordhäuser Doppelkorn zum Vorkosten. Doch geholfen hat es nicht viel. Wie geplant bildete dann die Schnapsverkostung  den Abschluss der Brennereibesichtigung. Dabei konnten wir feststellen, dass in Nordhausen nicht nur Doppelkorn gebrannt wird. Wenn mein Gedächtnis zu diesem Zeitpunkt noch richtig funktioniert hat (und mich mein Erinnerungsvermögen nicht verlassen hat), waren es insgesamt sechs oder sieben Sorten, die wir verkostet haben.

Nach der Brennereibesichtigung ging es dann nach Bielen ins Hotel. Nach dem Einchecken hatte jeder Zeit, sich noch einmal etwas für den Abend frisch zu machen. Ab 18.00 Uhr stieg dann die Abendfete. Wie schon aus den letzten Jahren gewohnt, war dazu ein Alleinunterhalter engagiert wurden. Schade an dem Abend war eigentlich nur, dass die Fete trotz schönem Wetters nicht - wie in der Ausschreibung angekündigt - im Freien auf einer Terrasse stattfand. Im Saal des Hotels war es einfach zu heiß und zu stickig. Aber dass war auch schon das einzige Negative des Abends.

Der Alleinunterhalter war Superklasse. Und auch über unseren Christian - den Kellner unsers Saales - konnte sich keiner beschweren. Das war ein positives Gegenstück zur Bedienung bei unserer letzten Ausfahrt. Natürlich überließen wir als Karnevalisten die Gestaltung des Abends nicht allein dem Alleinunterhalter. Einige trugen eigene Darbietungen vor. Und auch sonst gab es reichlich zu lachen. Selbst eine beim Kassatschok im Schritt zerrissene Hose sorgte bei allen Anwesenden - inkl. dem Betroffenen - für Heiterkeit. Und - wir bereiten uns ja auf die nächste Faschingssaison vor - auch eine Polonaise fehlte an diesem Abend nicht. Angeführt - wie konnte es anders sein- von Sven. Weit nach Mitternacht hatten dann auch die Letzten den Weg auf ihr Zimmer gefunden. Denn früh sollten ja alle wieder fit sein für den zweiten Teil der Vereinsausfahrt.

Das nächste Ziel war das Erlebnisbergwerk in Sondershausen. Kurz vor Erreichen des Zieles stellte Peter plötzlich fest, dass ihn in der Gesäßtasche etwas drückt: Es war der Schlüssel seines Hotelzimmers. Das Erstaunliche daran ist ja weniger, das Jemanden so etwas passiert. Aber dass das gerade unserem Mehrfach-im-Jahr-Auslands-Urlauber passiert.

Im Erlebnisbergwerk ging es dann erst einmal an's Umkleiden. Denn Sicherheitskleidung (blauer Kittel und gelber Helm waren angesagt - wahrscheinlich gesponsort von Lok Leipzig) war angesagt. Die ca. halbstündige Wartezeit wurde mit allerlei Gequatsche verbracht. Man musste ja Einige davon ablenken, dass es gleich in einem engen Transportkorb für knapp 700 Meter hinab in den Bauch von Mutter Erde gehen sollte. So nebenbei wurde auch ein Gruppenfoto gemacht. Man wusste ja nicht, wer von den Anwesenden sich zwei Stunden später wieder an der Erdoberfläche zurückmelden würde. Dann ging es endlich los. Immer ca. 15 Personen quetschten sich in einen engen Förderkorb - und ab ging es in die Tiefe. Schon die Größe der Halle, die wir dort unten aus dem Förderkorb betraten, war gigantisch. Aufgeteilt auf insgesamt vier LKW's (es waren mehrere Gruppen, die das Wagnis "Bergwerk" auf sich genommen hatten) ging es dann los mit der Untertagetour. Und diese Fahrt war hammerhart. Laut Prospekt wird nur mit maximal 25 km/h gefahren. Unser Führer sprach von maximal 40 km/h. Doch wahrscheinlich sind wir zeitweilig um einiges schneller unterwegs gewesen (gefühlte 60 - 79 km/h). Und das alles in engen Tunnelröhren mit engen - zum Teil 120 Grad - Kurven. Und immer schön bergauf und bergab. Unser Führer sagte dazu "alle, die hier unten fahren, haben oben keinen Führerschein". Zwischendurch gab es eine Vorführung eines 10-Tonnen-Radladers. Auch die Vorbeifahrt an hunderten alten Fahrzeugen ("Fahrzeugfriedhof") war beeindruckend. Aber das alles war noch gar nichts gegen den riesigen Konzertsaal in 700 Meter Tiefe. Dieser hat Platz für 350 Besucher und hat eine Superakustik. Aus einer der mit in die Tiefe gefahrenen Gruppen hatte sich eine junge Frau spontan bereit erklärt, uns ein Stück auf dem Klavier darzubieten. Der Klang war super (und ihr Mut, das überhaupt zu machen, war es auch). Seit wenigen Jahren gibt es dort unten sogar eine Zweibahnen-Kegelanlage. Das wäre sicher auch mal was besonderes: Eine Trainingsveranstaltung unserer Vereinskegler in Vorbereitung auf den nächsten Wagner-Bau-Pokal in 700 Meter Tiefe. Da müssen wir halt mal mit unserem Schatzmeister sprechen. Nach der Besichtigung des Festsaales (hier könnte König Artus Tafelrunde stattgefunden haben) ging es dann endlich wieder in Richtung Erdoberfläche. Obwohl uns vorher freundlicherweise mitgeteilt wurde, dass 10 Prozent Verluste normal und eingeplant sind, haben es zumindest dieses Mal alle wieder zurück nach oben geschafft.

Nach einer kleinen Stärkung (manche sagen Mittagessen dazu) ging es dann los in Richtung Bad Frankenhausen. Unser Ziel: das größte WC der Welt, das "Elefantenklo" von Bad F. Humorlose sagen auch Bauernkriegspanorama dazu. Auf dem Weg dorthin ging es vorbei an den Häusern der Stadt Bad Frankenhausen. Beeindruckend war dort die Ansicht des Kirchturmes. Dieser hat - auf Grund des jahrhunderte langen Bergbaues in der Region eine Neigung, die größer ist als die des schiefen Turmes zu Pisa. Das Bauernkriegspanorama von Werner Tübke selbst war - zumindest für mich - eine Enttäuschung. Ich hatte es bisher noch nie gesehen. Doch sowohl die Bekanntmachungen zur Zeit der Eröffnung (Ende der 80er Jahre) als auch als auch meine Vorstellung über den Bauernkrieg an sich hatten dazu geführt, dass sich mit Vorstellungen in diese Ausstellung gegangen bin, die völlig über den Haufen geworfen wurden, als ich in den Saal der Ausstellung kam. Mit Bauernkrieg (oder dem, was ich mir unter diesem Thema vorgestellt habe) hatte das nur wenig zu tun. Aber - wie gesagt - dies ist meine persönliche Meinung. Und ich bin mit Sicherheit kein Experte, was bildnerische Kunst betrifft. Deshalb: nehmt mir diese Meinung nicht übel.

Von Bad F. ging es dann wieder ab in Richtung Heimat. Erstaunlich an diesem letzten Teil der Fahrt war, dass es - zumindest im Videoüberwachten hinteren Teil des Busses - (fast) keine müdigkeitsbedingten Ausfallerscheinungen gab. Im Gegensatz zu den letzten Jahren, wo gerade während diesem letzten Teil der Ausfahrt fast absolute Stille herrscht. In diesem Jahr ging es rund - bis zum Aussteigen in Wechselburg. Zusammenfassend war es eine rundum gelungene Vereinsausfahrt. Und ich möchte es nicht versäumen, mich in meinem  Namen - und mit Sicherheit auch im Namen aller anderen Teilnehmer der Ausfahrt - bei Günter Winkler für den Aufwand bei der Organisation der Vereinsausfahrt zu bedanken.

ein paar wenige Eindrück von der Vereinsausfahrt 2009 gibt es hier:

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Bericht: Hagen Pfefferkorn

letzte Änderung:  Februar 2010 (einfügen der Bilder)

   
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